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Ein Rückblick auf das Landesklasse-Spieljahr 2018/19

05.07.2019

Rückblick I. Mannschaft der SG Traktor Teichel , Spieljahr 2018-2019, Juni 2019

Als Trainer Matthias Liebers ,Co-Trainer Stefan Staskewitsch und Mannschaftsleiter Marko Schachtschabel das Team zu Saisonbeginn  übernahmen, gaben sie als Ziel einen einstelligen Tabellenplatz aus. Mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen schien man den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, auch wenn dann eine Phase der Ernüchterung folgte. Gleich zwei Heimpartien gingen verloren, allerdings  äußerst knapp. Der spätere Meister Westvororte fuhr mit einem glücklichen 3:4 nach Hause, Stadtroda mit einem 1:2. Dann allerdings startete die bisher einmalige Serie einer Traktor-Elf in der Landesklasse. Von September bis März blieb man in zehn Spielen ungeschlagen. Es  begann mit einem Sieg in Kahla und endete mit einem Unentschieden gegen Blankenhain. Die Hinrunde hatte Teichel  auf Platz zwei mit einem Rückstand von zwei Punkten auf Westvororte beendet. 27 Punkte und 27:16 Tore – so lautete die Bilanz. Die Gornitztaler, denen man früher nachsagte, sie können nur auf dem kleinen Platz, blieben ohne Auswärtsniederlage! Das hatte schon einen sensationellen Anstrich. Doch dieser verblasste schnell, denn die Elf startete nach der fast viermonatigen Winterpause schlicht gesagt miserabel. Es ging los mit einer 5:1 Niederlage bei der Rodschen Möhre und die Partien zwischen Nummer 19 und 24 wurden alle verloren. Ratloses Kopfschütteln bei den Fans – und selbst einige Akteure mochten das nun Geschehene nicht so recht begreifen. Wie sah der Trainer M. Liebers die neue Lage? Sinngemäß so:“ Wir haben in dem sehr erfolgreichen Zeitraum an unserer Obergrenze gespielt. Die Erfolge beflügelten kolossal. Einige Spieler schwebten zu lange auf Wolke sieben und nahmen die Vorbereitung in der allerdings zu langen Winterpause nicht mehr so ernst, wie es hätte sein müssen.“ Ein stotternder Traktor hat eben nicht die volle Zugkraft. Erst im vorletzten Spiel gegen Lobenstein, in der Partie 25, berappelte sich das Team beim 3:2 Sieg wieder und holte danach noch ein Unentschieden beim Aufsteiger Westvororte, wo auch gut ein Dreier möglich gewesen wäre. Man hatte alle überzeugt, mit der Spitze durchaus mithalten zu können. So zeigte sich der Abschluss versöhnlich, konnte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass diese Rückrunde eine ganz schwache Ausbeute brachte. Von Platz zwei in Durchgang eins rutschte man auf Platz zehn in der zweiten Halbserie, was in der Gesamtabrechnung letztendlich Platz fünf bedeutete.  Den 27 Punkten aus der ersten Saisonhälfte  standen diesmal ganze 15 gegenüber. Der sicher geglaubte Medaillenrang  war verspielt worden. Trost dabei: Das ursprünglich von den Trainern ausgegebene Ziel “einstelliger Tabellenplatz“  hatte man erreicht. Insgesamt sah man dennoch Fortschritte in der Mannschaft. Sie bewies in zahlreichen Partien, dass sie taktische Vorgaben realisieren kann und aus einer gefestigten Abwehr zu spielen versteht. Wo dies im hohen Maße gelang, blieben die Erfolge nicht aus. Bemerkenswert, wie sich junge Spieler entwickelten. Neuzugang Carl-Werner Kaldeborn wählten die Fans zum  Spieler des Jahres, L. Müller wurde immer stärker, die jungen Baumgart – Brüder gehörten zum festen Bestandteil des Teams . F. Breuker zeigte Kämpferherz und beackerte förmlich die linke Seite. Erstaunlich, dass die Jüngsten auf dem Platz, die Hohmuth-Zwillinge, bei ihren Einsätzen oft zu überzeugen vermochten. Sie dürften bald zum Stamm gehören. In der Defensive waren Dörfler und Amthor formbeständig   und kampfstark. Kirsten überragte mit seiner Übersicht  und Kopfballstärke.  Routinier Förster wurde Torschützenkönig, obgleich er längere Zeit pausieren musste. Stark zeigte in seinem letzten Landesklassejahr, dass er an Treffsicherheit nicht verloren hat, war oft im rechten Augenblick zur Stelle und wurde so zweitbester Schütze.  Schröter und Müller-Sachs  ließen  Ihre gestalterischen Fähigkeiten  immer wieder aufblitzen. Eine sehr positive Entwicklung nahm auch F. Franke, welcher gegen Lobenstein sein bisher bestes Spiel überhaupt bestritt und zeigte, dass er um den Anschluss kämpft. Der kopfballstarke Sorge und  Spielgestalter Staskewitsch fehlten infolge Verletzung den Teichelern im Schlussspurt. Oftmalige Umstellungen kann man als entschuldigendes Motiv für die „Hängephase“ aber nur teilweise gelten lassen, denn dies passiert auch anderen Mannschaften.  Torhüter Kevin  Dörnfeld, in der Winterpause zurückgekehrt, und Erik Rößler  waren oft Fels in der Brandung. Beide teilten sich quasi das Spieljahr.  Sie demonstrierten ihre Qualitäten auf der Linie, gewannen so manches  Duell im Kampf Mann gegen Mann.  Erstaunlich ist auch gewesen, wie schnell sich Pischel und Ziems immer wieder in die Mannschaft fanden, wenn sie quasi angefordert wurden. Aufgrund ihres Studiums vermochten sie nicht ständig an Training und Spielbetrieb teilzunehmen.  Es gibt der Gründe genug, positiv in das neue Spieljahr zu blicken. Einiges wird davon abhängen, wie man die Lücken schließen kann, welche Stark und Kirchhof mit dem Beenden ihrer Laufbahn, zumindest in der Landesklasse,  auftun. Sorge legt aufgrund seines Hausbaus  eine längere Pause ein.  Ein paar neue Kräfte wird Traktor in Anbetracht dieser Situation wohl benötigen, denn auch Staskewitsch hat noch einige Zeit Heilungsprozess vor sich. Wie sieht er als Co-Trainer das letzte Spieljahr seiner Elf?  Er meint:“ In der ersten Halbserie haben wir uns als Team gefunden, in einen Rausch gespielt und das nötige Quäntchen Glück gehabt. Leider haben  dann nicht mehr alle so weiter gearbeitet, mitunter fehlende Moral und Einstellung zeigten uns die Realität im Teamgefüge.  Resultat war die Negativserie in der Rückrunde.“